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Silikonohren

Im Handel sind Kunstköpfe erhältlich: Schaufensterpuppenköpfe mit Mikrophonen in den Ohren und surreal teuer. Die Idee dahinter ist es, Stereoaufnahmen genau so zu machen, wie man es selbst hören würde und wer jemals ein mir Kunstkopf aufgenommenes Hörspiel angehört hat, weiß, dass die Dinger zwar keine Wunder wirken. Aber doch deutlich besser sind als das, was man sonst im Radio hört.

Kunstköpfe kosten allerdings viele tausend Euro und sind wenig transportabel. Alternativ gibt es zwei 1,20€-Mikrophonkapseln in Kopfhörer eingebaut. Die nehmen fast noch besser auf. Aber kosten immernoch 400€. Auch hört man dann selbst beim Aufnehmen nichts und muss immer dabei sein.

Also beschlossen, dass ich noch mehr Ohrenpaare brauche und das so schnell wie möglich: Jetzt ist Frühling und da singen die Vögel.

Also Alginat bestellt. Ist ein extrem-Geliermittel aus der molekularen Küche - und eine Negativform gemacht: In Kunst und Wissenschaft sind nur dann gut, wenn sie mit vollem Körpereinsatz geschieht.

Die Idee war es, daraus dann einen Gipsabdruck zu machen, der hört - oder zumindest für andere Versuche mir Modell stehen kann, um das Risiko zu minimieren.

Es stellte sich jedoch heraus, dass dieses spezifische Motiv zu Lufteinschlüssen neigt.

Von Silikon hieß es, dass es oft schrumpft und sich verformt. Fimo war zu hart, drückte die Negativform flach (vielleicht hätte ich sie dagegen einfrieren können) und federte zurück. Aber hab' ein funktionierendes Silikon gefunden.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Sache mit dem Rest vom Kopf besser geworden wäre: Richtig räumlich ist das Ergebnis auch mit Kopfhörer nicht. Aber dafür ist es unverkennbar Stereo => Werde eine Tasche für die Dinger schneidern.